Stehst du vor der Herausforderung, deine Einkommensteuererklärung auszufüllen, und fühlst dich überfordert bei dem Gedanken, wo du anfangen sollst? Keine Sorge, du bist nicht allein. Die gute Nachricht ist, dass die folgende Anleitung dafür konzipiert wurde, den Prozess der Steuererklärung zu vereinfachen und dir Schritt für Schritt zu zeigen, was zu tun ist. Dieser Leitfaden ist speziell für Personen wie dich entwickelt, die sich einen klaren und einfachen Weg durch den Steuerdschungel wünschen. Befolge diese nummerierte Liste an Schritten, um deine Einkommensteuererklärung systematisch und ohne unnötigen Stress zu bewältigen. Egal ob du einem Freund helfen möchtest oder selbst Unterstützung benötigst, diese Anleitung ist dein Wegweiser zu einem erfolgreichen Abschluss deiner Steuerangelegenheiten.
Schritt 1: Sammle alle notwendigen Unterlagen
Bevor du mit der Einkommensteuererklärung beginnst, solltest du alle notwendigen Unterlagen sammeln. Diese dienen als Nachweis für deine Einkünfte und Ausgaben, welche für die Steuererklärung relevant sind.
Persönliche Informationen
- Persönliche Identifikationsnummer
- Steuernummer
- Bankverbindungsdaten
Einkünfte
Einkünfte aus nichtselbstständiger Arbeit
- Lohnsteuerbescheinigung(en)
- Bescheinigungen über Entgeltersatzleistungen (z.B. Elterngeld, Krankengeld)
Einkünfte aus selbstständiger Arbeit oder Gewerbebetrieb
- Einnahmen-Überschuss-Rechnung oder Bilanz
- Gewerbeanmeldung oder -abmeldung
Einkünfte aus Kapitalvermögen
- Jahressteuerbescheinigungen der Bank(en)
- Bescheinigungen über ausländische Kapitaleinkünfte
Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung
- Mietverträge
- Nachweise über Mieteinnahmen
- Nachweise über Werbungskosten (z.B. Reparaturen, Abschreibungen)
Sonstige Einkünfte
- Unterlagen zu Renten, Leibrenten oder Lebensversicherungen
Sonderausgaben
- Nachweise über gezahlte Kirchensteuer
- Nachweise über gezahlte Beiträge zur Renten-, Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung
- Nachweise über geleistete Spenden und Mitgliedsbeiträge an gemeinnützige Organisationen
Außergewöhnliche Belastungen
- Belege über Krankheitskosten (Zuzahlungen, Rezeptgebühren)
- Nachweise über Unterhaltszahlungen
- Belege über Körperbehinderung (Grad der Behinderung)
Werbungskosten
Für Arbeitnehmer
- Nachweise über berufsbedingte Umzugskosten
- Fortbildungskosten
- Arbeitsmittel (z.B. Fachliteratur, Werkzeuge)
- Fahrtkosten zur Arbeit (Fahrtkarten, Kilometerpauschale)
Haushaltsnahe Aufwendungen und Handwerkerleistungen
- Rechnungen und Überweisungsbelege für haushaltsnahe Dienstleistungen (z.B. Reinigung, Pflege)
- Rechnungen und Überweisungsbelege für Handwerkerleistungen (z.B. Renovierung, Reparatur)
Schritt 2: Einkommensteuererklärung: Art der Abgabe wählen
Papierform
- Manuelle Abgabe: Du kannst deine Steuererklärung manuell auf Papier ausfüllen und per Post an dein zuständiges Finanzamt senden.
- Schritt 1: Drucke die benötigten Formulare aus, die du auf der Website deines Finanzamts findest oder direkt im Finanzamt erhältst.
- Schritt 2: Fülle alle Formulare mit einem blauen oder schwarzen Stift aus.
- Schritt 3: Unterschreibe die ausgefüllten Formulare.
- Schritt 4: Sammle alle notwendigen Belege.
- Schritt 5: Heftet alle Belege zusammen mit den Formularen in der richtigen Reihenfolge.
- Schritt 6: Schicke die vollständigen Unterlagen per Post an dein Finanzamt oder gib sie dort persönlich ab.
- Schritt 7: Bewahre Kopien der Unterlagen für deine Unterlagen auf.
Elektronische Abgabe über ELSTER
- Digitale Abgabe: Die elektronische Abgabe erfolgt über das Portal ELSTER (Elektronische Steuererklärung).
- Schritt 1: Besuche die ELSTER-Webseite (https://www.elster.de/)
- Schritt 2: Registriere dich für ein Benutzerkonto, sofern du noch kein Konto hast.
- Schritt 3: Folge den Instruktionen zur Aktivierung und zum Einrichten deines Kontos.
- Schritt 4: Beantrage ein Zertifikat für die sichere Anmeldung und Übermittlung.
- Schritt 5: Lade die erforderliche Software herunter oder nutze die Online-Funktionen zur Erstellung der Steuererklärung.
- Schritt 6: Fülle die Steuererklärung elektronisch aus und überprüfe alle Angaben auf ihre Richtigkeit.
- Schritt 7: Übertrage alle relevanten Beträge und Informationen aus deinen Unterlagen in das System.
- Schritt 8: Überprüfe alle Eingaben und korrigiere eventuelle Fehler.
- Schritt 9: Sende deine Steuererklärung elektronisch via ELSTER an das Finanzamt.
- Schritt 10: Erhalte eine elektronische Bestätigung über den Eingang deiner Steuererklärung.
- Schritt 11: Bewahre eine Kopie der elektronischen Steuererklärung und der Übermittlungsbestätigung für deine Unterlagen auf.
Vergleich der Vor- und Nachteile
Papierform | ELSTER | |
---|---|---|
Vorteile | – Keine technischen Kenntnisse nötig | – Schnellere Bearbeitung |
– Keine Registrierung notwendig | – Automatische Fehlerprüfung | |
– Physische Unterlagen vorhanden | – Einfacheres Ausfüllen mit Hilfefunktionen | |
Nachteile | – Langsamere Bearbeitung | – Registrierung und Zertifikat nötig |
– Manuelle Fehleranfälligkeit | – Technische Voraussetzungen benötigt | |
– Höhere Kosten für Porto | – Keine physischen Belege | |
Empfohlen für | – Personen ohne Internetzugang | – Komfortable Handhabung, schnelles Feedback vom Finanzamt |
– Traditionelle Vorgehensweise bevorzugend | – Personen, die gerne digital arbeiten |
Fazit
Die Auswahl zwischen der Abgabe in Papierform und der Abgabe über ELSTER hängt von deinen persönlichen Präferenzen und technischen Möglichkeiten ab. ELSTER bietet eine effizientere und weniger fehleranfällige Methode der Steuererklärung, während die Papierform die traditionelle Vorgehensweise ohne die Notwendigkeit von technischem Wissen darstellt.
Schritt 3: Registrierung bei ELSTER
Die Registrierung bei ELSTER ist ein wichtiger Schritt zur elektronischen Abgabe deiner Steuererklärung. Hier ist ein detaillierter Prozess in Schritten:
Schritt 1: Aufrufen der ELSTER-Webseite
- Besuche die Webseite https://www.elster.de/eportal/start.
Schritt 2: Auswahl des Registrierungsvorgangs
- Klicke auf den Bereich „Registrieren“ oder wähle die Option „Mein ELSTER“ aus.
Schritt 3: Persönliche Informationen angeben
- Gib deine persönlichen Daten ein.
- Dazu gehören in der Regel: Name, Adresse, Geburtstag und E-Mail-Adresse.
Schritt 4: Authentifizierung
- Entscheide dich für eine Sicherheitsvariante. ELSTER bietet hierfür unterschiedliche Methoden an:
Sicherheitsvariante Beschreibung Benutzername und Passwort Einfache, aber weniger sichere Methode. Softwarezertifikat Sichere Methode mittels einer Datei, die auf dem PC gespeichert wird. Signaturkarte oder Sicherheitsstick Höchste Sicherheit, benötigt spezielle Hardware. - Folge den Anweisungen, um das gewählte Verfahren zu initialisieren.
Schritt 5: Aktivierung des Zugangs
- Nach der Registrierung erhältst du Post von ELSTER mit einem Aktivierungscode.
- Gib diesen Code auf der ELSTER-Webseite ein, um deinen Zugang zu aktivieren.
Schritt 6: Erste Anmeldung
- Melde dich mit deinen festgelegten Zugangsdaten oder der Sicherheitsdatei an.
Schritt 7: Start der Nutzung
- Nach erfolgreicher Anmeldung kannst du ELSTER vollumfänglich nutzen und mit dem Ausfüllen deiner Steuererklärung beginnen.
Es ist wichtig, alle persönlichen Informationen korrekt und wahrheitsgetreu einzutragen, um Probleme im weiteren Prozess zu vermeiden. Bewahre dein Passwort und die Sicherheitsdaten sicher auf, da sie den Zugriff auf deine Steuerdaten ermöglichen.
Schritt 4: Beantragung eines Zertifikats für die elektronische Übermittlung der Steuererklärung
Das Zertifikat ist für die Authentifizierung und die sichere Datenübermittlung durch das ELSTER-Portal erforderlich. Hier sind die Schritte zur Beantragung des Zertifikats:
Registrierung auf dem ELSTER-Portal
- Besuche die ELSTER-Webseite (https://www.elster.de/).
- Wähle „Registrieren“ und dann „Privatperson“ oder „Unternehmer“, je nach deiner Situation.
- Fülle das Registrierungsformular mit deinen persönlichen Daten aus.
Beantragung des Zertifikats
- Nach erfolgreicher Registrierung erhältst du eine E-Mail mit einem Aktivierungslink und/oder Aktivierungs-ID.
- Folge dem Link und/oder gebe die ID ein, um deinen Account zu aktivieren.
- Wähle einen Benutzernamen und ein Passwort.
Erstellung des Zertifikatsdatensatzes
- Nachdem du dich mit deinen Zugangsdaten angemeldet hast, gelangst du in deinen persönlichen Bereich.
- Hier kannst du nun dein Zertifikat beantragen, indem du auf den entsprechenden Bereich für die Zertifikatsdatei klickst.
- Folge den Anweisungen zur Erstellung der Zertifikatsdatei.
Versand des Aktivierungscodes per Post
- Das Finanzamt sendet dir einen Brief mit einem Aktivierungscode. Diese Maßnahme dient deiner Sicherheit.
- Der Brief kann einige Tage in Anspruch nehmen.
Aktivierung des Zertifikats
- Sobald du den Brief erhalten hast, melde dich erneut im ELSTER-Portal an.
- Gehe in den Bereich, wo du dein Zertifikat aktivieren kannst.
- Gib den Aktivierungscode aus dem Brief ein.
- Nach erfolgreicher Eingabe ist dein Zertifikat aktiv und du kannst dieses für die elektronische Steuererklärung nutzen.
Speicherung des Zertifikats
- Speichere deine Zertifikatsdatei sicher ab. Es ist wichtig, dass du diese Datei nicht verlierst, denn mit ihr weist du deine Identität beim Finanzamt nach.
- Erstelle am besten eine Sicherheitskopie der Zertifikatsdatei.
Hinweise
- Behalte den Brief des Finanzamts gut auf, denn der Aktivierungscode könnte für zukünftige Aktionen, z. B. das Zurücksetzen deines Passworts, erforderlich sein.
- Stelle sicher, dass dein Computer und deine Internetverbindung sicher sind, wenn du mit sensiblen Finanzinformationen arbeitest.
Dieser Prozess ist wichtig für die Sicherheit deiner Daten und die Integrität des Online-Steuererklärungssystems. Wenn du während des Prozesses auf Probleme stößt, bietet ELSTER einen technischen Support, den du kontaktieren kannst.
Schritt 5: Ausfüllanleitung für die Steuererklärung
Allgemeine Informationen
- Beginne mit dem Hauptvordruck (Mantelbogen). Dieser enthält allgemeine Angaben zur Person und dient als Deckblatt für deine gesamte Steuererklärung.
- Trage deinen Namen, deine Adresse, dein Geburtsdatum sowie deine Steueridentifikationsnummer ein.
- Gib an, ob es sich um eine Einzel- oder Zusammenveranlagung handelt (bei Ehepartnern oder eingetragenen Lebenspartnern).
- Falls du Kinder hast, trage auch deren Namen und Steuer-Identifikationsnummern ein.
Einkünfte
Anlage N (Einkünfte aus nichtselbstständiger Arbeit)
- Trage hier die Daten aus deiner Lohnsteuerbescheinigung ein.
- Dazu gehören dein Bruttoarbeitslohn, einbehaltene Lohnsteuer, Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer.
- Hier kannst du Werbungskosten wie Fahrten zur Arbeit, Arbeitsmittel und Fortbildungskosten eintragen.
Anlage V (Vermietung und Verpachtung)
- Erfasse hier Einnahmen aus Vermietung und Verpachtung.
- Gib die Höhe der Mieteinnahmen sowie Werbungskosten (z.B. Instandhaltung, Abschreibungen) an.
Anlage Kap (Kapitaleinkünfte)
- Trage hier Zinsen, Dividenden und andere Kapitaleinkünfte ein.
- Berücksichtige den Sparer-Pauschbetrag und die Abgeltungssteuer.
Weitere Anlagen für spezielle Einkunftsarten
- Falls du andere Einkünfte hast (z.B. aus selbstständiger Arbeit, Land- und Forstwirtschaft), verwende die entsprechenden Formulare.
Sonderausgaben und außergewöhnliche Belastungen
Sonderausgaben
- Hierzu zählen Kirchensteuer, Spenden, Beiträge zu Versicherungen und Altersvorsorge.
- Trage die entsprechenden Beträge in die Felder der Anlage ein.
Außergewöhnliche Belastungen
- Gib krankheits- oder pflegebedingte Kosten an, die du selbst getragen hast und die eine zumutbare Belastung übersteigen.
Weitere Abzüge
Haushaltsnahe Dienstleistungen und Handwerkerleistungen
- Hier kannst du Ausgaben für Dienstleistungen wie Reinigung oder Gartenpflege sowie Handwerkerleistungen wie Renovierungen absetzen.
- Erfasse die Arbeits- und Fahrtkosten (ohne Material), die du im Haushalt für diese Leistungen ausgegeben hast.
Abschließende Schritte
- Vergewissere dich, dass alle relevanten Beilagen vervollständigt sind.
- Übertrage die Gesamtbeträge der Anlagen auf den Hauptvordruck.
- Achte darauf, dass du keine Ausgaben doppelt geltend machst und alle Eintragungen plausibel und korrekt sind.
Nach dem Ausfüllen
- Prüfe alle Angaben auf Vollständigkeit und Richtigkeit.
- Vergleiche die eingegebenen Beträge nochmals mit deinen Belegen.
- Nutze die Hilfe-Funktion von ELSTER oder offizielle Steuer-Ratgeber, um Unklarheiten zu beseitigen.
Dieser Leitfaden soll dir als Orientierungshilfe beim Ausfüllen deiner Steuererklärung dienen. Bitte beachte, dass du je nach deiner individuellen Situation möglicherweise zusätzliche Formulare ausfüllen musst. Im Zweifelsfall lasse dich von einem Steuerberater oder anderen Fachkundigen beraten.
Schritt 6: Überprüfung der Angaben auf Vollständigkeit und Richtigkeit
Bevor du deine Steuererklärung einreichst, ist es wichtig, dass alle Angaben vollständig und korrekt sind, um Fehler zu vermeiden und mögliche nachteilige Konsequenzen zu verhindern. Hier ist, was du überprüfen solltest:
Allgemeine Informationen
- Deine persönlichen Daten (Name, Adresse, Steuernummer, Geburtsdatum, etc.) sind korrekt erfasst.
- Familienstand und Angaben zu Kindern sind aktualisiert und zutreffend.
Einkünfte
- Alle Einkunftsarten sind erfasst (z.B. Löhne, Gehälter, Rente, Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung, Kapitaleinkünfte).
- Beträge stimmen mit den offiziellen Belegen (z.B. Lohnsteuerbescheinigung) überein.
Werbungskosten
- Aufstellung aller Werbungskosten für die unterschiedlichen Einkunftsarten ist nachvollziehbar und belegbar.
- Fahrtkosten zur Arbeit, Weiterbildungskosten und andere berufsbedingte Ausgaben sind akkurat erfasst.
Sonderausgaben
- Beiträge zur Renten-, Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung sind korrekt.
- Kirchensteuer und Spenden sind mit korrekten Beträgen und Belegen eingetragen.
Außergewöhnliche Belastungen
- Außergewöhnliche Belastungen wie Krankheitskosten, Pflegekosten oder Unterstützung bedürftiger Personen sind genau aufgeführt.
- Es wurde überprüft, ob die jeweiligen Aufwendungen die zumutbare Belastungsgrenze übersteigen.
Haushaltsnahe Dienstleistungen und Handwerkerleistungen
- Kosten für Dienstleistungen und Handwerker sind nicht nur erfasst, sondern auch nachweisbar (z.B. durch Rechnungen und Kontoauszüge).
Prüflisten und Tabellen (beispielhaft, keine echten Daten)
Werbungskosten – Prüfliste
- Fahrtkosten zur Arbeit (Entfernungspauschale)
- Arbeitsmittel (z.B. Computer, Fachliteratur)
- Fortbildungskosten
- Doppelte Haushaltsführung
- Bewerbungskosten
Außergewöhnliche Belastungen – Tabelle
Art der Belastung | Betrag | Beleg vorhanden (Ja/Nein) |
---|---|---|
Krankheitskosten | 1200€ | Ja |
Pflegekosten | 800€ | Ja |
Unterstützung von bedürftigen Angehörigen | 500€ | Ja |
Abgabe von Belegen
- Überprüfe, ob alle geforderten Belege vorhanden sind und ob Kopien oder digitale Nachweise für die Einreichung benötigt werden.
Unterschrift
- Stelle sicher, dass die Steuererklärung unterschrieben ist, falls du sie in Papierform einreichst.
Nach dieser umfassenden Überprüfung solltest du zuversichtlich sein, dass deine Steuererklärung korrekt und vollständig ist. Das verringert die Wahrscheinlichkeit von Rückfragen seitens des Finanzamtes und beschleunigt den Bearbeitungsprozess.
Schritt 7: Hilfe durch Steuerberater oder Lohnsteuerhilfeverein
Wann solltest Du professionelle Hilfe in Anspruch nehmen?
- Du bist dir unsicher bei der Auslegung bestimmter Steuergesetze.
- Du hattest große Veränderungen in deinem Leben, wie Heirat, Scheidung, Geburt eines Kindes oder den Kauf einer Immobilie.
- Du hast Einkünfte aus Selbstständigkeit oder Vermietung und Verpachtung.
- Du weißt nicht, welche Ausgaben du absetzen kannst.
- Du hast das Gefühl, dass deine Steuersituation komplex ist.
Vorteile der professionellen Hilfe
- Expertise und Fachwissen bei komplizierten Steuerfragen.
- Potenziell höhere Steuererstattungen, da alle möglichen Absetzbarkeiten geprüft und genutzt werden.
- Zeiteinsparung, da die Erstellung der Steuererklärung abgenommen wird.
- Unterstützung bei der Kommunikation mit dem Finanzamt und im Einspruchsverfahren.
Suche nach einem geeigneten Steuerberater oder Lohnsteuerhilfeverein
- Achte auf Qualifikationen und Erfahrungen, speziell im Bereich, der für deine Steuersituation relevant ist.
- Frage Freunde oder Familie nach Empfehlungen.
- Suche online nach Bewertungen und Erfahrungsberichten.
- Kontaktiere mehrere Dienstleister für eine Erstberatung (oft kostenfrei oder gegen eine geringe Gebühr).
Kosten
- Die Gebühren sind von Steuerberater zu Steuerberater unterschiedlich und hängen von der Komplexität deiner Steuererklärung ab.
- Lohnsteuerhilfevereine arbeiten in der Regel mit einer Mitgliedsbeitragsstruktur, die sich nach deinem Einkommen richtet.
- Es ist wichtig, im Voraus nach den genauen Kosten zu fragen und sich ein Angebot geben zu lassen.
Ablauf der Zusammenarbeit
- Kontaktiere den Dienstleister und vereinbare einen Termin.
- Bereite alle benötigten Unterlagen vor, wie Einkommensnachweise, Bescheinigungen und Belege über mögliche abzugsfähige Ausgaben.
- Besprich mit dem Berater alle Aspekte deiner Finanzen, um nichts zu übersehen.
- Der Berater wird dann die Steuererklärung in deinem Namen anfertigen und einreichen.
- Überprüfe zusammen mit dem Berater den Steuerbescheid auf Richtigkeit, sobald dieser vom Finanzamt zugestellt wird.
Vor- und Nachteile abwägen
Vorteile:
- Fachkundige Beratung und Betreuung
- Potentielle Steueroptimierung
- Hilfe bei der Durchsetzung von Rechten gegenüber dem Finanzamt
Nachteile:
- Zusätzliche Kosten für die Beratung
- Notwendigkeit, einen vertrauensvollen und erfahrenen Berater zu finden
Bitte beachte, dass diese Informationen als allgemeine Richtungshilfe gedacht sind und eine persönliche Beratung nicht ersetzen können. Jede Steuersituation ist einzigartig und sollte individuell betrachtet werden.
Schritt 8: Fristen für die Abgabe der Einkommensteuererklärung
Die ordnungsgemäße und fristgerechte Abgabe der Einkommensteuererklärung ist entscheidend, um Verspätungszuschläge zu vermeiden und sicherzustellen, dass du etwaige Steuererstattungen zeitnah erhältst.
Fristen bei eigener Abgabe
- Reguläre Frist: Die Einkommensteuererklärung muss bis zum 31. Juli des Folgejahres beim Finanzamt eingehen. Für die Steuererklärung des Jahres 2022 wäre das also der 31. Juli 2023.
- Verlängerte Frist: Wenn der 31. Juli auf ein Wochenende oder einen Feiertag fällt, verschiebt sich die Frist auf den nächstfolgenden Werktag.
Fristverlängerung
- Antrag auf Fristverlängerung: Wenn du mehr Zeit benötigst, kannst du vor Ablauf der Frist einen Antrag auf Fristverlängerung stellen. Dieser muss begründet sein und vom Finanzamt genehmigt werden.
- Automatische Verlängerung durch Steuerberater oder Lohnsteuerhilfeverein: Beauftragst du einen Steuerberater oder Lohnsteuerhilfeverein mit deiner Steuererklärung, verlängert sich die Frist automatisch bis zum letzten Tag des Februars des übernächsten Jahres, für die Steuererklärung 2022 also bis zum 28. Februar 2024.
Besondere Umstände
- Neue Steuerpflichtige: Wenn du im betreffenden Jahr erstmals steuerpflichtig wurdest, kann das Finanzamt eine abweichende Frist festlegen.
- Außergewöhnliche Ereignisse: In Fällen von höherer Gewalt oder persönlichen Notlagen kann das Finanzamt individuelle Fristverlängerungen gewähren.
Fristgerechte Abgabe
- Papierform: Die Abgabe in Papierform erfordert, dass die Steuererklärung am Tag des Fristablaufs beim Finanzamt eingegangen sein muss. Ein Poststempel reicht nicht aus.
- Elektronische Abgabe: Für die elektronische Abgabe via ELSTER zählt das Datum der elektronischen Übermittlung.
Verspätungszuschläge
- Sanktionen bei Versäumung: Bei Abgabe der Steuererklärung nach der Frist kann das Finanzamt einen Verspätungszuschlag festsetzen. Dieser richtet sich nach Dauer und Grad der Verspätung sowie der Steuerschuld.
Wichtig zu beachten
- Es ist besser, rechtzeitig um eine Fristverlängerung zu bitten, als die Steuererklärung zu spät abzugeben.
- Selbst wenn du eine Fristverlängerung erhalten hast, solltest du die Steuererklärung so früh wie möglich einreichen, um eventuelle Rückforderungen oder Erstattungen zeitnah zu erhalten.
- Es ist ratsam, eine Kopie der eingereichten Steuerunterlagen und des Versandnachweises zu behalten.
Bitte prüfe stets die aktuell gültigen Fristen, da sich diese durch Gesetzesänderungen oder außerordentliche Umstände ändern können.
Schritt 9: Elektronische Übermittlung der Steuererklärung
Die elektronische Übermittlung der Steuererklärung mittels ELSTER (Elektronische Steuererklärung) ist ein standardisierter Prozess, der in folgende Schritte gegliedert werden kann:
Vorbereitung
Bevor du mit der Übermittlung beginnst, stelle sicher, dass du:
- Alle notwendigen Formulare in ELSTER ausgefüllt hast.
- Deine Steuererklärung sorgfältig überprüft und alle Zahlen korrekt eingetragen sind.
Druckvorschau
Nutze die Druckvorschau, um deine Angaben zu überprüfen:
- ELSTER bietet eine Funktion, mit der du eine Vorschau deiner Steuererklärung als PDF anzeigen kannst.
- Überprüfe jede Seite sorgfältig.
- Korrigiere eventuelle Fehler.
Elektronische Übermittlung
Folge diesen Schritten zur elektronischen Übermittlung:
- Logge dich in dein ELSTER-Konto ein und wähle deine aktuelle Steuererklärung aus.
- Klicke auf den Button für die Übermittlung der Erklärung (oftmals als ‚Versenden‘ oder ‚Abgeben‘ gekennzeichnet).
- Wenn du noch nicht dein elektronisches Zertifikat hinterlegt hast, solltest du dies jetzt tun.
Elektronisches Zertifikat
Das Zertifikat ist essentiell für die gesicherte Übermittlung:
- Das Zertifikat bestätigt deine Identität gegenüber der Finanzverwaltung.
- Im Regelfall hast du das Zertifikat bei der Registrierung bei ELSTER erhalten.
- Wähle dein Zertifikat aus und gebe gegebenenfalls das Passwort ein, um die Übermittlung zu bestätigen.
Bestätigung und Beleg
Nach erfolgreicher Übermittlung erhältst du eine Übermittlungsbestätigung:
- Speichere diese Bestätigung ab. Sie dient als Nachweis, dass du die Steuererklärung fristgerecht abgegeben hast.
- Ebenso erhältst du eine Eingangsbestätigung durch das Finanzamt in den darauf folgenden Tagen.
Nach der Übermittlung
Was du nach der Übermittlung beachten solltest:
- Behalte die elektronische oder ausgedruckte Version deiner Steuererklärung und der Übermittlungsbestätigung in deinen Unterlagen.
- Prüfe regelmäßig dein ELSTER-Konto auf neue Nachrichten oder den Steuerbescheid, den das Finanzamt dir zusenden wird.
Stelle sicher, dass du alle Schritte genau nach Anweisung von ELSTER und den damit verbundenen rechtlichen Vorgaben durchführst. Die oben beschriebenen Schritte sind eine allgemeine Anleitung und können je nach individueller Situation variieren.
Schritt 10: Schritt 10: Dokumentation der Steuererklärung
Warum die Dokumentation wichtig ist
Die Dokumentation deiner eingereichten Steuererklärung ist wichtig, um sicherzustellen, dass du eine Kopie deiner Angaben hast. Dies ist nützlich, falls es Differenzen mit dem Finanzamt gibt oder wenn du deine Unterlagen für zukünftige Steuererklärungen benötigst.
Dokumente ausdrucken
Elektronische Abgabe via ELSTER
- Bei der elektronischen Abgabe über ELSTER kannst du nach der Übermittlung eine Zusammenfassung als PDF-Datei herunterladen.
- Diese Zusammenfassung enthält alle von dir gemachten Angaben.
Vorgehensweise
- Logge dich in dein ELSTER-Konto ein.
- Gehe zum Menüpunkt „Meine Daten“.
- Suche die entsprechende Steuererklärung.
- Öffne die Detailansicht der übermittelten Erklärung.
- Downloade die Zusammenfassung als PDF-Datei.
- Drucke die PDF-Datei aus.
Dokumente sicher aufbewahren
Aufbewahrungsfristen
- Im Allgemeinen solltest du steuerrelevante Unterlagen mindestens für den Zeitraum der gesetzlichen Aufbewahrungsfrist sicher aufbewahren. Dieser beträgt in der Regel zehn Jahre.
Aufbewahrungsort
- Wähle einen sicheren Aufbewahrungsort, um vor Feuer, Diebstahl und Wasserschaden zu schützen.
- Der Ort sollte trocken und möglichst UV-geschützt sein, um ein Ausbleichen der Dokumente zu verhindern.
Digitale und physische Kopie
- Bewahre eine digitale Kopie auf einem sicheren Datenträger oder Cloud-Dienst.
- Sorge für zusätzlichen Schutz durch Passwörter oder Verschlüsselung.
Checkliste: Wichtigste Dokumente
Zu archivierende Dokumente
- Steuererklärungszusammenfassung
- Belege und Nachweise, die für die Steuererklärung verwendet wurden
- Elektronische Belege (z.B. PDFs von Rechnungen, Bankauszügen)
- Korrespondenz mit dem Finanzamt
Erstellung einer Tabelle zur Dokumentenverwaltung
Vorlage für eine Dokumentations-Tabelle
Dokumententyp | Aufbewahrungsdatum | Standort | Bemerkungen |
---|---|---|---|
Steuerbescheid | TT.MM.JJJJ | Ordner A | Zur Überprüfung |
Nachweise Beiträge | TT.MM.JJJJ | Ordner B | Zum Abgleich mit Beleg |
Quittungen | TT.MM.JJJJ | Ordner C | Relevante für Werbungskosten |
Korrespondenz FA | TT.MM.JJJJ | Ordner D | Antwort auf Einspruch |
Anmerkungen zur Tabelle
- „TT.MM.JJJJ“ steht für das Datum der Aufbewahrung.
- „Ordner A/B/C/D“ sind die physischen oder digitalen Orte, an denen die Dokumente aufbewahrt werden.
- In der Spalte „Bemerkungen“ sind Hinweise zu speziellen Aspekten der Dokumente notiert.
Schritt 11: Schritt 11: Prüfen des Steuerbescheids und Einspruch einlegen
Überprüfung des Steuerbescheids
Sobald du deinen Steuerbescheid erhältst, solltest du ihn gründlich überprüfen.
- Vergleiche die Daten im Steuerbescheid mit deinen Aufzeichnungen und Berechnungen.
- Achte auf Abweichungen bei den Einkünften, Vorsorgeaufwendungen, Werbungskosten, Sonderausgaben, außergewöhnlichen Belastungen und anderen Angaben.
- Überprüfe die Berechnung der Steuererstattung oder Nachzahlung.
Stelle sicher, dass du den Bescheid innerhalb der Einspruchsfrist (in der Regel ein Monat nach Zugang) überprüfst.
Falls du Fehler entdeckst
Wenn du Fehler oder Unstimmigkeiten entdeckst:
- Sammle die Belege und Unterlagen, die deine Feststellung belegen.
- Notiere genau, welche Punkte des Steuerbescheids du anfechtest und warum.
Punkt des Steuerbescheids | Festgestellter Fehler | Begründung für den Einspruch |
---|---|---|
Z.B. Einkünfte aus Arbeit | Einkommen zu hoch | Lohnsteuerbescheinigung sagt etwas anderes |
- Nehme ggf. Kontakt mit dem Finanzamt auf, um kleinere Unklarheiten direkt zu klären.
Einspruch einlegen
Wenn eine direkte Klärung nicht möglich ist, musst du schriftlich oder elektronisch Einspruch einlegen.
- Richte den Einspruch an das Finanzamt, von dem der Steuerbescheid stammt.
- Gib deine Steuernummer und die Bescheidnummer an.
- Erkläre, gegen welche Teile des Bescheids du Einspruch einlegst und warum.
- Füge Belege und Dokumente bei, die deinen Einspruch unterstützen.
- Setze eine Frist, bis wann das Finanzamt reagieren soll.
Beispieltext für einen Einspruch:
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit lege ich Einspruch gegen den Steuerbescheid vom [Datum] mit der Steuernummer [Nummer] ein.
Ich beanstande folgende Punkte: [Auflistung der Punkte und Begründung].
Beigefügt finden Sie entsprechende Belege zur Unterstützung meines Einspruchs.
Ich bitte um Überprüfung und Korrektur des Bescheids.
Mit freundlichen Grüßen,
[Dein Name]
- Sende den Einspruch fristgerecht ab, am besten per Einschreiben oder über ELSTER, damit du einen Nachweis hast.
Nach dem Einspruch
- Das Finanzamt wird deinen Einspruch prüfen und kann entweder den Bescheid ändern oder den Einspruch abweisen.
- Im Fall einer Ablehnung kannst du weitere rechtliche Schritte einleiten, z.B. Klage vor dem Finanzgericht erheben. Hierfür empfiehlt sich juristischer Beistand.
Wichtig zu wissen
- Der Einspruch ist kostenfrei.
- Durch den Einspruch wird die Vollziehung des Steuerbescheids in der Regel aufgehoben, d.h. du musst ggf. keine Nachzahlung leisten bzw. bekommst eine Erstattung vorerst nicht ausgezahlt, bis zur Klärung.
- Nutze den Einspruch nur, wenn tatsächlich Fehler vorliegen – unbegründete Einsprüche können abgewiesen werden.
Schritt 12: Schritt 12: Abschluss der Einkommensteuererklärung
Nachdem deine Einkommensteuererklärung vom Finanzamt bearbeitet wurde, erhältst du einen Steuerbescheid. Dieser Schritt ist entscheidend, da er über eventuelle Nachzahlungen oder Erstattungen entscheidet.
Steuerbescheid überprüfen
- Überprüfe die im Steuerbescheid genannten Daten und Berechnungen genau auf ihre Richtigkeit.
- Vergleiche die Angaben mit deiner eingereichten Steuererklärung.
- Stelle sicher, dass alle geltend gemachten Freibeträge und absetzbaren Kosten berücksichtigt wurden.
Mögliche Reaktionen
- Bei vollständiger Übereinstimmung und wenn du mit dem Steuerbescheid einverstanden bist, musst du nichts weiter unternehmen.
- Bei Unklarheiten oder festgestellten Fehlern verfasse einen Einspruch.
- Der Einspruch muss schriftlich und innerhalb eines Monats nach Erhalt des Bescheids beim Finanzamt eingereicht werden.
Nachzahlungen oder Erstattungen
Nachzahlungen
- Solltest du laut Steuerbescheid eine Nachzahlung leisten müssen, findest du im Bescheid Informationen zur Zahlung:
- Höhe der Zahlung
- Zahlungsgrund
- Fälligkeitstermin
- Bankverbindung des Finanzamts
Zahlungsabwicklung
- Überweise den geforderten Betrag fristgerecht an das im Steuerbescheid angegebene Konto.
- Verwende den richtigen Verwendungszweck, meist deine Steuernummer.
Erstattungen
- Falls du eine Erstattung erhältst, wird das Finanzamt den Betrag direkt auf dein Konto überweisen.
- Stelle sicher, dass dein hinterlegtes Konto beim Finanzamt aktuell ist.
Aufbewahrung der Unterlagen
- Bewahre den Steuerbescheid zusammen mit deiner Steuererklärung und allen Belegen sicher auf.
- Die Aufbewahrungspflicht beträgt in der Regel 10 Jahre.
Tabelle für die Überprüfung der Steuerberechnung
Position im Steuerbescheid | Wert laut Steuererklärung | Wert laut Steuerbescheid | Stimmt überein? | Anmerkungen |
---|---|---|---|---|
Einkünfte aus Arbeit | XXXX,XX € | XXXX,XX € | Ja / Nein | – |
Sonderausgaben | XXX,XX € | XXX,XX € | Ja / Nein | – |
Außergewöhnliche Belastung | XXX,XX € | XXX,XX € | Ja / Nein | – |
… | … | … | … | … |
Ersetze die X mit deinen tatsächlichen Werten und prüfe jede Position genau.